Mai 2018: Ich bin erfolgreich in meinem Beruf als HR Business Partnerin einer Unternehmensberatung und frisch verheiratet. Unser Sohn Emil ist ein 9-Monate alter Wonneproppen. Und die Tinte unter dem Notarvertrag für unser erstes eigenes Häuschen im Grünen ist noch nicht ganz trocken.
Mein Weg in die Selbstständigkeit
Das Ziel einer schweren Reise
Auf ein „sicheres“ Angestelltenverhältnis mit all seinen Vorzügen zu verzichten, bedarf einer Menge Mut. Gerade als ehemalige Krebspatientin. Mir aber wurde schlagartig klar: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um mich selbstständig zu machen!
Mein Herz schlägt für Personalvermittlung, Recruitment, Active Sourcing und Employer Branding. Ich habe 15 Jahre Erfahrung in diesem Beruf. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, Teil der Lösung zu sein und meinen Erfahrungsschatz weiterzugeben. Ich bin ein Kommunikationstalent und dabei authentisch, effizient, gut vernetzt und noch besser organisiert.
Heute weiß ich: Es bedarf Mut, nach den eigenen Werten zu handeln. Aber es lohnt sich!

Anmerkung:
Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen an Krebs. Ihn zu überleben ist nicht selbstverständlich. Im Gegenteil.
Ich möchte mit meiner Geschichte nicht ausdrücken, dass ich WEGEN meiner positiven Einstellung überlebt habe. Das Schicksal liegt in so einem Moment nicht in den eigenen Händen. Aber meine Art, damit umzugehen, war für mich der Start in ein neues Leben. Einige meiner Wegbegleiter*innen sind seit 2018 verstorben. Ich bin unendlich dankbar, dass ich am Leben bin. Daher ist diese Geschichte ein sehr persönlicher Einblick und stellt keine Verallgemeinerung dar. Jedes Schicksal ist individuell. Ich möchte damit aufzeigen, dass es viele Menschen wie mich gibt, deren schwere Krankheiten und/oder Behinderungen nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind.
Bsp: Krebskranke haben i.d.R., auch wenn sie inzwischen geheilt sind, einen Behindertenstatus für mind. 5 Jahre während ihrer Remission oder auch länger. Wie viel Potential geht verloren, wenn wir als Gesellschaft und besonders im Arbeitsleben auf solche individuellen Lebensläufe nicht eingehen?